Hormonanalyse
Bei Kinderlosigkeit können verschiedene hormonproduzierende Organe von Bedeutung sein, insbesondere der Hypothalamus (Steuerungszentrum des vegetativen Nervensystems im Gehirn), die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), die Eierstöcke, die Schilddrüse und die Nebennieren. Um hormonelle Störungen zu erfassen, sind Blutuntersuchungen und ggf. Hormontests notwendig. Während einige Blutuntersuchungen von Ihrem Frauenarzt vor Ort durchgeführt werden können, ist es bei bestimmten Hormonstörungen sinnvoll, dass Sie mehrfach zu uns in die Praxis kommen, da diese Störungen nur in bestimmten Zyklusphasen diagnostiziert werden können. Obwohl wir selbst Experten für Hormonstörungen sind und diese häufig als erste diagnostizieren, kann es bei speziellen Störungen (z. B. bei Schilddrüsenerkrankungen, schweren Stoffwechselerkrankungen) vorkommen, dass wir Sie zunächst an spezialisierte Internisten überweisen, damit Sie interdisziplinär und umfassend weiteruntersucht und behandelt werden können.
In einem nächsten Schritt dient uns der so genannte Kontrollzyklus dazu, dass wir uns ein erstes Bild von Ihrem Zyklusablauf verschaffen können. Dazu kommen Sie etwa drei bis vier Mal während eines Zyklus zu Kontrolluntersuchungen in unsere Praxis.
Während der Zyklustage 3 bis 5 werden zunächst die Blutspiegel bestimmter Hormone gemessen und mit einer Ultraschalluntersuchung wird der Zustand der Eierstöcke kontrolliert.
Um die Tage 10 bis 12 wird per Hormonbestimmung und Ultraschall die Eizellreifung verfolgt; ebenso wird geschaut, ob der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und die Bildung des Gebärmutterhals-Mukus regelrecht verlaufen. In diesem Zeitraum erfolgt auch die Überprüfung der Sperma-Mukus-Interaktion, bei der am Morgen nach einem Geschlechtsverkehr die Schleimqualität, die Anzahl, die Beweglichkeit und das Aussehen der sich darin befindlichen Samenzellen beurteilt werden.
Etwa eine Woche nach dem Eisprung wird schließlich über Hormonbestimmungen der Ablauf der Gelbkörperphase kontrolliert.
Nach Ablauf und Auswertung dieses Kontrollzyklus beraten wir Sie darüber, ob eine weitere Abklärung erforderlich ist oder mit welcher Behandlung im folgenden Zyklus begonnen werden kann.
Ultraschall/Eileiterdiagnostik
Dank moderner Ultraschallgeräte ist es möglich, die Reifung der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken (Ovarien), die Eileiter (Tuben), die Gebärmutter (Uterus) sowie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) bildlich darzustellen, ihre Funktionen zu kontrollieren und eventuelle Störungen festzustellen.
So ermöglicht eine spezielle Ultraschalluntersuchung etwa die Eileiterdurchgängigkeit zu überprüfen. Hierbei wird ein dünner Schlauch in die Gebärmutterhöhle eingeführt, über den ein Kontrastmittel (eine Zuckerlösung) in die Gebärmutterhöhle gespült wird. Per Ultraschall lässt sich erkennen, ob die Flüssigkeit durch die Eileiter hindurch läuft und diese somit durchgängig sind.
Dieses indirekte Verfahren, bei dem in aller Regel keine Narkose notwendig ist, lässt in etwa 75% der Fälle eine sichere Diagnose zu.