Andrologie

Unter Andrologie versteht man die so genannte Männerheilkunde, unter der alles zusammengefasst wird, was mit der Fruchtbarkeit des Mannes und deren Störungen zu tun hat.

Für Sie als Patient ist es natürlich primär von Bedeutung, warum Ihre Partnerin nicht schwanger wird. Eine Ursache kann in einer gestörten Spermienfunktion liegen. Anders als Urologen und Dermatologen erstellen wir ein so genanntes Funktionsspermiogramm.

So können wir nicht nur die Spermienanzahl, -beweglichkeit und -form beurteilen, sondern sind darüber hinaus in der Lage, nach einer speziellen Aufbereitung (Abtrennung der nichtbeweglichen und der der Form nach grob auffälligen Spermien) die genaue Anzahl der funktionstüchtigen Spermien zu ermitteln.
Die aktuellen Normwerte sind:

Ejakulatvolumen: > 1,5 ml
Spermienkonzentration: > 15 Mio/ml
Gesamtkonzentration: > 39Mio
Motilität: > 32% progressiv Motil
Form: > 4% normalgeformt

Bisher war es nur möglich aufgrund der Anzahl, Form und Beweglichkeit der Samenzellen eine Prognose bezüglich der Fruchtbarkeit zu stellen. Mithilfe des so genannten PICSI-Hyaluronan-Bindungstestes können aufgrund bestimmter Membranbindungseigenschaften reife Spermien und somit funktionstüchtige Spermien erkannt werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass nahezu alle bindenden Spermien wohl weniger Veränderungen in Ihrer Erbinformation (DNA) aufweisen. Diese Membranbindungseigenschaften sind unter natürlichen Bedingungen für eine erfolgreiche Eizellbefruchtung verantwortlich. Es ist bekannt, dass auch bei einem normal fruchtbaren Mann 40% bis 50% der Samenzellen Veränderungen in der Erbinformation aufweisen. Durch den Bindungstest werden somit weniger genetisch belastete Samenzellen identifiziert und gegebenenfalls für eine Behandlung ausgewählt. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer Schwangerschaft und begünstigt deren Verlauf.

Den Befund des Spermiogramms besprechen wir mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch bei uns in der Praxis oder, wenn Sie möchten, am Telefon.

Falls sich bei Ihnen ein auffälliges Spermiogramm ergibt, versuchen wir zunächst im Gespräch gemeinsam mit Ihnen die Ursachen der Spermienproduktionsstörung herauszufinden. Ursachen können zum Beispiel in Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, Ihren Lebensgewohnheiten, der Einnahme von Medikamenten oder Erkrankungen in der Familie begründet sein. Daneben spielen eventuelle hormonelle Störungen, Erberkrankungen sowie schließlich Erkrankungen im Bereich des Genitals, z. B. Hodenhochstand in der Kindheit oder Jugend, als mögliche Ursachen eine Rolle.

In manchen Fällen ist es angebracht, ergänzend weitere Blutuntersuchungen und/oder eine körperliche Untersuchung (Tast- und Ultraschalluntersuchung) vorzunehmen oder gegebenenfalls eine Erbgutanalyse bei einem Humangenetiker durchführen zu lassen, um mögliche Ursachen aufzudecken. Trotz dieser aufwendigen Untersuchungen lässt sich die Ursache für die Spermienproduktionsstörung bei einem großen Teil der Patienten nicht vollständig klären. Auch Therapiemöglichkeiten bestehen bislang nur für einen geringen Teil der Störungen. Gemeinsam mit Ihnen überlegen wir weitere Schritte und empfehlen Ihnen auf Wunsch eine mögliche Behandlung (z. B. eine intensivierte Untersuchung bei Ihrer Partnerin, Insemination, IVF oder IVF/ICSI).

Die Schwangerschaftsraten bei Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern sind deutlich schlechter
Hodentumore (helle Region – über den Pfeilen) können die Spermienproduktion einschränken.

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